bvfk-website-banner-neu
BVfK-Wochenendticker
9. April 2022
kompetent – kritisch – konstruktiv
*** exklusiv für BVfK-Mitglieder ***

Umweltbonus als staatlicher Exportzuschuss: Missbrauch kostet Steuerzahler dreistelligen Millionenbetrag

Marktchancen verpennt – oder vom guten Gewissen geleitet?

Unternehmer sind nicht ideologisch, sondern pragmatisch

Ukraine-Hilfskonvoi nach dreitägiger Mammuttour erfolgreich zurückgekehrt.

AAgent24 neue Übersicht aller erstellten Dokumente und Verträge

Neues Gewährleistungsrecht: Umsetzung beim Online-Verkauf

Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,

„Umweltbonus als staatlicher Exportzuschuss: Missbrauch kostet Steuerzahler dreistelligen Millionenbetrag“ - mit dieser Überschrift und weiterer Stimmungsmache wie der Schmu mit dem Umweltbonus geht in die Millionen berichtete kürzlich ein Fachmagazin über Geschäftsmodelle freier Händler im Zusammenhang mit dem Verkauf junger Elektrofahrzeuge in Länder mit so hoher Nachfrage, dass dort selbst Halbjahreswagen noch über Neupreis (UPE) verkauft werden können. Die Beschaffung funktioniert z.B. mit dem Köder „Tesla 6 Monate kostenlos fahren“.

Wenngleich man eventuell darauf hinweisen könnte, dass solche plakativen Überschriften im Fließtext eine Präzisierung erfordern, geht diese Form der Pauschaldiskriminierung von Händlern mit dem richtigen Riecher für gleichermaßen gute, wie legale Geschäfte überhaupt nicht. Daher gab es vom BVfK auch eine deutliche Rückmeldung an den Redakteur:

„Wenn Unternehmer Marktchancen nutzen, dann ist das nicht nur ihr gutes Recht, sondern entspricht auch der von Investoren, Mitarbeitern und Finanzämtern geforderten Pflicht, Gewinne zu erwirtschaften. Wenn jemand Subventionen kassiert und sich bei der Verwendung korrekt verhält, muss er sich dann noch Gedanken machen, ob damit am Ende auch das Subventionsziel erreicht wird? Und darf man denjenigen in die Ecke von Straftäter anstellen, die das nicht tut? Was ist in dem Zusammenhang der Unterschied zwischen Tesla in Grünheide und dem Autohändler Schmitz in Mönchengladbach? Unter anderem kassiert Schmitz keine Subventionen. Er macht nur Geschäfte mit denjenigen, die Subventionen legal kassieren und über ihr Eigentum anschließend im Rahmen der Subventionsbedingungen frei verfügen.

Daher wendet sich m.E. der Blick Ihres Artikels nicht nur in die falsche Richtung, es bleiben auch Fakten unerwähnt, die in dem Zusammenhang allgemein und besonders für das Kfz-Gewerbe sehr wichtig sind:
  1. Subventionen sind grundsätzlich Gift für die freie Marktwirtschaft, denn sie verzerren den Wettbewerb.
  2. Ob man Subventionen gut findet oder nicht – man muss mitspielen, wenn man nicht untergehen will.
  3. Wenn Subvention nicht zu dem Ergebnis führen, das beabsichtigt wurde, dann trägt der Subventionsgeber dafür die Verantwortung und niemand anders.
  4. Die gesamte Automobilwirtschaft lebt zumindest in den zurückliegenden 40 Jahren von Subventionen. Jedes neu in die EU aufgenommene Land hat zunächst mit Subventionsgeldern seinen Fahrzeugbestand runderneuert. Spanien und Griechenland waren die besten Beispiele dafür, in welch gigantischen Umfang das Geld wieder zurück in die deutsche Automobilwirtschaft geflossen ist. Genau genommen verhielt es sich mit der Wiedervereinigung ähnlich. Wo fangen wir an, wenn wir in dem Zusammenhang moralische Maßstäbe anlegen?
  5. EU-Neuwagen werden durch die aktuellen Subventionsregularien massiv benachteiligt. Das führt zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung zu Lasten des freien Handels und auch solcher Vertragshändler, die sich von ihren Herstellern unabhängig machen wollen.
Abschließend: Man muss nicht erst nach dem Begriff „Missbrauch“ Googlen, um sich bewusst zu machen, welche schrecklichen Assoziationen damit gerade in den letzten Jahren bei den meisten Adressaten geweckt werden. Dabei geht es um mehr als nur kriminelle Handlungen.

Soweit die Reaktion des BVfK auf diesen Artikel. Der Redakteur zeigte sich übrigens einsichtig und versprach, beim nächsten Mal sensibler mit dem Begriff Missbrauch umzugehen. Allerdings änderte er seine Erwartung an des Händlers Moral nicht: „Man kann hier natürlich noch zahlreiche Facetten aufgreifen und Subventionen sind immer ein schwieriges Thema. Es ist auf jeden Fall in erster Linie ein Problem der Ausgestaltung, also der Politik, wenn solche Maßnahmen von Händlern möglich sind. Ob man alles nutzen muss, was möglich ist, wage ich zu bezweifeln - das zeigen die Unternehmer, die es nicht genutzt haben.“

Tja … das kann man so sehen, muss es jedoch nicht. Es dürfte nämlich wohl eher so sein, dass die tatsächlichen Gründe für die geschäftlichen Entscheidungen derjenigen Unternehmer, die angeblich durch das „Gute Gewissen“ geleiteten sind, wenig etwas mit der hier geforderten gesamtstaatlichen Mitverantwortung zu tun haben, sondern die Gründe für ihr (Nicht-)Handeln eher in der Trägheit ihrer von Herstellervorgaben überstrapazierten Unternehmen, mangelnder Risikofreude oder auch in schlichter Ahnungslosigkeit in Bezug auf solche Potentiale zu suchen sind.

Unternehmer sind nicht ideologisch, sondern pragmatisch. Für die Rahmenbedingungen ist der Staat zuständig und hier versagt er regelmäßig. Die Diesel-Krise ist ein Beispiel dafür, dass Konzerne oft keinerlei Moral und Anstand kennen, denn die rechtlichen Rahmenbedingungen sind für sie nur Teil einer kaufmännischen Kalkulation, bei der die zentrale Frage darin besteht, wie teuer es ist, die rechtlichen Grenzen zu überschreiten.

Wer sich das Verhältnis zwischen Autoherstellern und ihren Vertragshändlern ansieht, wird nicht zur Erkenntnis gelangen, dass hier Moral und Verantwortungen gegenüber den Vertragspartnern eine dominierende Rolle spielen. An der Stelle sollte man natürlich auch das Verhältnis zwischen Herstellern und freien Händlern betrachten, wenngleich es dies offiziell überhaupt nicht gibt. Beispielhaft dafür, dass auch hier die Wirklichkeit anders aussieht, steht das skandalöse Vorgehen von Hyundai gegen dieses grundsätzlich unverzichtbare Marktsegment. Der jahrelange Kampf des BVfK gegen diese Missstände hat jetzt im Übrigen dazu geführt, dass man die Garantie-Diskriminierung beendet hat.

Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Vertriebssysteme der Hersteller zunehmend darauf ausgerichtet werden, den klassischen Neuwagenhandel verzichtbar zu machen und eine ganze Horde von Startups, ausgestattet mit üppigen Investorengeldern versucht, den Gebrauchtwagenmarkt auf links zu drehen, während der klassische Gebrauchtwagenhandel bei der Zukunftsanalyse bestimmte Fachmedien schon gar keine Rolle mehr zu spielen scheint, gilt es wachsam zu sein, zusammenzurücken und darauf zu achten, dass die klassischen Unternehmertugenden ihre Bedeutung nicht verlieren.

Es geht also tatsächlich um Werte. Der freiwillige Verzicht auf Unternehmensgewinne aus Mitverantwortung für die Ziele staatlicher Subventionen zählt nicht dazu.

Alles Gute für Ihren Autohandel in schwierigen Zeiten!

Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.

Feedback gerne an: vorstand@bvfk.de
Hilfskonvoi Rumänische Grenze-c-web

Ukraine-Hilfskonvoi nach dreitägiger Mammuttour erfolgreich zurückgekehrt.


Die 10 mit Hilfsgütern vollgepackten Kleinbusse haben ihre Mission erfüllt. Gesteuert von 20 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern haben sie am Dienstagabend nach 18 Stunden Fahrt die rumänisch-ukrainische Grenze erreicht, um dort ihre begehrte Fracht abladen zu können.

Bereits am nächsten Tag wurde die Rückreise mit 50 Flüchtlingen angetreten, die sich nun sämtlich in sicherer Obhut vor den mörderischen Grausamkeiten von Putins Armee befinden. Der BVfK durfte die Hilfsaktion mit 4 Fahrzeugen unterstützen und damit einen Beitrag zur alternativen Verteidigung gegen diesen unvorstellbaren und sinnlosen Aggressionskrieg leisten. Eine ganz besondere Anerkennung verdienen die 20 Ehrenamtlichen, die ungeheure Strapazen auf sich genommen und nicht geringen Gefahren ausgesetzt haben.

Diese bemerkenswerten Initiativen, die man derzeit in der gesamten Bevölkerung nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa beobachtet, finden leider zu wenig Beachtung in den überregionalen Medien. Dabei dürfte die Summe dieser großartigen Einsätze möglicherweise einen nicht unbedeutenden Einfluss auf ein hoffentlich baldiges Ende dieser Gräueltaten haben.
BVfK-Verträge 2022-web

AAgent24neue Übersicht Ihrer aktuellen Dokumente und Verträge

Seit dieser Woche finden Sie im AAgent24 eine neue Übersicht, wo Sie alle erstellten Dokumente & Verträge der letzten 30 Tage wiederfinden. Dafür gibt es einen Menü einen neuen Baustein mit dem Namen "Meine Dokumente".

Diese Anregung hatte uns ein BVfK-Mitglied über das Ideen- und Projektplanungsforum mitgeteilt. Wir freuen uns über jede Anregung, Idee und Verbesserungsvorschlag von Ihnen.

Nutzen Sie dafür diesen Link: https://www.aagent24.de/forum/

Ihre Login-Daten sind dieselben, wie für den BVfK-Mitgliederbereich. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter digital@bvfk.de zur Verfügung.
BVfK-Autowelt online-direktkauf screen-markierung-web

Neues Gewährleistungsrecht: Umsetzung beim Online-Verkauf

Nicht zuletzt bei einer weiteren Ausgabe des BVfK-Onlineseminars zum neuen Gewährleistungsrecht am vergangenen Mittwoch (6. April 2022) kam aus dem BVfK-Mitgliederkreis angesichts der auch im Autohandel zunehmenden Bedeutung des reinen Online-Verkaufs die Frage auf, wie man in solchen Fällen die gesteigerten Formanforderungen, insbesondere die vorvertraglichen Hinweise zu etwaigen Negativabweichungen des Fahrzeugs oder zur Verkürzung der Verjährungsfrist, umsetzen kann.

Diskutiert wurde auch, ob ein Protokoll der vorvertraglichen Hinweise in der besonderen Konstellation des Fernabsatzes, bei der eine Überrumpelung des Verbrauchers fernliegt, überhaupt erforderlich ist. Schließlich kann sich der Kaufinteressent den Vertrag bei Übersendung z. B. per e-Mail in Ruhe durchlesen und erst anschließend eine Entscheidung treffen. Außerdem hat er ein Widerrufsrecht und damit die Möglichkeit, seinen Kaufentschluss anschließend zu revidieren.
> weiterlesen
MOTORWORLD KÖLN web

Save the Date: 10. September 2022 BVfK-Jahrestreffen und Jubiläumsfeier in der Motorworld Köln

So sang und klanglos sollte das 20-jährige BVfK-Jubiläum nun doch nicht unter den Corona-Tisch fallen. Nachdem die Bonner Bürgermeisterin nach BVfK-Meinung etwas voreilig bereits Ende Januar die Großveranstaltung Rhein in Flammen am ersten Maiwochenende abgesagt hatte, galt es nun, Alternativen zu suchen. Der Rahmen ist auf andere Art und Weise besonders und hat weniger mit wunderschöner Natur und tollem Feuerwerk zu tun als mit dem, um das sich das berufliche Leben eines Autohändlers tagtäglich dreht: dem rollenden Blech. Davon findet sich in der MotorWorld Köln jede Menge und zudem noch alles andere als langweilig. Höhepunkt ist die Ausstellung der Formel-1-Boliden von Weltmeister Michael Schumacher. Bitte notieren Sie diesen Termin. Weitere Informationen folgen in Kürze.
https://motorworld.de/koeln-rheinland/
Abmahn
allesGute